GSC-Torhüter Thomas Gebhardt gewinnt FLVW Fair-Play-Preis

Cappenberg Torhüter Thomas Gebhardt hat den Fair-Play-Preis des FLVW bekommen. Bei einer Abstimmung erhielt er die meisten Stimmen. Gebhardt bleibt bescheiden – auch trotz guter Tat.

Thomas Gebhardt (33), Torwart des Fußball-Kreisligisten Grün-Schwarz Cappenberg, hat den Fair-Play-Preis des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) im Monat Januar gewonnen – obwohl er gar nicht damit gerechnet hatte. „Ich hatte gar nicht daran gedacht und mich nicht auf dem Laufenden gehalten, wie die Abstimmung aussieht“, sagte Gebhardt am Dienstag. Am Montagabend war die Online-Abstimmung beim FLVW zu Ende gegangen.
Gebhardt, der von der Jugend vom VfL Bochum über Südkirchen, den Werner SC und den FC Nordkirchen nach Cappenberg gekommen ist, spielte am 15. Oktober 2017 mit Grün-Schwarz Cappenberg ein Kreisliga-B-Spiel gegen den Kamener SC (1:5). In der Halbzeit diskutierte Gebhardt auf dem Gang zur Kabine mit dem Schiedsrichter über ein seiner Meinung nach regelwidriges Tor, als ein Kamener Spieler, der wegen einer Beleidigung Rot gesehen hatte, plötzlich den Schiedsrichter attackierte. „Der ist auf den Schiedsrichter losgegangen und hat ihm mit seiner Sporttasche einen Bodycheck gegeben. Da bin ich dazwischen gegangen“, sagte Gebhardt gegenüber der Redaktion im Januar.

Gebhardt diskutierte selbst

„Auch eine zuvor strittige Entscheidung des Unparteiischen, die erst zum Tor und dann zu Diskussionen zwischen Gebhardt und dem Schiedsrichter führte, hielt den Keeper nicht davon ab, den Referee vor dem Gästespieler zu schützen“, hieß es in der Begründung des FLVW.

Wer Gebhardt nominiert hat, weiß er bis heute nicht. Schiedsrichter Senay Oturak vom TuS Niederaden war es jedenfalls nicht, aber er hat die Aktion nicht verschwiegen. „Vielleicht war es meine Frau, vielleicht Kollegen – ich weiß es nicht“, sagte Oturak. „In der Situation habe ich nicht darüber nachgedacht, aber als ich mir später Gedanken darüber gemacht habe, war ich schon sehr geschockt“, sagte Gebhardt über den Vorfall im Amateurbereich – wo es noch nicht einmal um Aufstieg oder die Tabellenführung für Kamen ging. Gebhardt rief dazu auf, dass jeder Courage zeigen sollte.
Durchgesetzt hatte sich Gebhardt in der Abstimmung gegen einen Spieler, der einen Schiedsrichter bei einer zweifelhaften Elfmetersituation korrigierte. Wie deutlich Gebhardts Sieg ausfiel, hat der FLVW nicht bekannt gegeben. „Das veröffentlichen wir nicht, weil beide Aktionen lobenswert sind“, sagte FLVW-Pressesprecher Christian Schubert.

Gutschein und zwei Karten

Gebhardt erhält einen Gutschein über 100 Euro und Karten für das Fußballmuseum in Dortmund. Zeit dafür dürfte er spätestens im Sommer haben: Gebhardt will seine Karriere beenden, fungiert als Torwarttrainer bei den Fußball-Landesliga-Damen des BSV Heeren und übernimmt kommende Saison den Posten des Cheftrainers.

https://www.ruhrnachrichten.de/Staedte/Selm/GSC-Torhueter-Thomas-Gebhardt-gewinnt-Fair-Play-Preis-1254223.html

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